Von: Werner Duschl
Letzte Aktualisierung: 09.03.2020
Quellenangabe Bilder: Eigene Aufnahmen
Überholung Rasenmäher 2019/2020 - Teil 2
Bei der Demontage der alten Sitzschale fanden wir in der Konsole die gebrochene und verschmorte Steckverbindung des Kompressors, so dass jetzt erstmalig seit wir den Rasenmäher besitzen, der Luftsitz auch funktioniert.
Natürlich hätte einem der Faltenbelag der Konsole den Hinweis auf den Luftsitz geben können. Aber da er noch nie funktioniert hat, ist uns irgendwie der Gedanke nie gekommen.
Hätten wir eine Bedienungs-/Wartungsanleitung zum Mäher...
Der vorhandene Sitz war sowohl von den Polstern als auch seinem Unterbau nicht mehr zu retten. Er wurde durch einen neuen Sitz ersetzt, der exakt zur vorhandenen Konsole passt.
Wenn man Stunden über den Platz fährt, wird es einem der Rücken danken!
Eines von zahlreichen Details, um die wir uns gekümmert haben: Der Motor bezieht seine Luft durch einen per feinem Drahtgitter geschützten Kanal auf der der rechten Seite der Motorhaube. Die Abdichtung zwischen Ansaugtrakt und Motorhaube erfolgt durch eine Gummimanschette, die sich teilweise aufgelöst und zahlreiche Risse hatte. Dadurch saugte der Motor im Motorraum umherwirbelndes Gras und Schmutz an, wodurch der Luftfilter ständig gereinigt werden musste.
Als Ersatzteil gab es die Gummimanschette nicht mehr, also haben wir sie aus einem Streifen Gummi selbst hergestellt.
Die vorderen Reifen müssten erneutert werden, dabei erhielten gleich alle 4 Felgen eine Korrosionsbehandlung und neue Lackierung.
Dann war es endlich geschafft: Nach deutlich über 300 Arbeitsstunden vor Ort machte sich der Mäher wieder auf den Heimweg Richtung Modellflugplatz.
An einen Samstag Anfang März fanden wir dann tatsächlich einen Tag, an dem es mal nicht regnete und/oder stürmte und am Platz wurden die ‚neuen‘ Mähwerke justiert und nochmal alles auf Dichtigkeit geprüft.
Und natürlich wollten wir es dann auch wissen, ob alles so funktioniert wie wir uns das gedacht haben.
Nach einigen Probebahnen und Nachjustieren der Mähwerke haben wir dann gleich mal den ganzen Platz gemäht. Das ideale Wetter war es noch nicht, denn der Rasen war nicht trocken und der Platz aufgrund der Regenfälle der letzten Wochen tief.
Aber das Ergebnis ist einwandrei, alle Mähwerke schneiden präzise und soweit das jetzt feststellbar war auf gleiche Höhe.
Hier zwei Ausschnittvergrößerungen: Man sieht die gleichmäßig blanken Schneidflächen der Mähspindel. So sind sie richtig eingestellt und schneiden selbst das feuchte Gras in gleichmäßige Stücke.
So soll es ein!
Da der Boden wie schon beschrieben tief und weich war, haben wir kurzerhand den Platz noch 1x längs und 1x quer gewalzt, die Walze hat zum Glück durchgehalten.
Jetzt kann die Flugsaison kommen!
Zum Abschluß Vergleichsbilder vom Sommer 2019 und jetzt – danach hat sich eigentlich nicht viel geändert, oder?…
Fazit:
Wir haben mit einem Kernteam von 4 Mann rund 160 Arbeitspositionen mit der Generalüberholung des Mähers abgearbeitet.
Das umfasste neben den hier gezeigten Tätigkeiten den Wechsel aller Öle, Filter, Riemen und Zahnriemen; gängig machen und Einfetten aller beweglichen Teile; Überholung von Anlasser und Lichtmaschine sowie Überholung und Reparatur der elektrischen Anlage und Bedienelemente.
Bei einigen verschlissenen Teilen, deren Ersatzteilpreise wir nicht bereit waren zu bezahlen, hat uns ein benachbarter Landmaschinenhändler mit anderen Lösungen weitergeholfen.
Der Mäher ist jetzt wirklich in einem hervorragendem Zustand und kann bei sachgerechter Nutzung sicherlich die nächsten Jahre seinen Dienst versehen.
Aus unserer Sicht hat sich der Aufwand gelohnt.
Auch wenn sich die Arbeitszeit nicht kostenmäßig auswirkt, wäre ohne die gebrauchten Mähwerke eine Überholung dieses Mähers nicht mehr wirtschaftlich gewesen.
Ersatzteile sind entweder gar nicht mehr oder zu hohen Preisen zu bekommen, nicht alles kann man mit Normteilen ersetzen.
Auch Fachbetriebe, die sich mit dieser Technik auskennen, gibt es bei uns leider ‚nicht die Ecke rum‘.
Aber Modellbauer können eben (fast) alles…